Südafrika,  11.04 

Richards Bay (Suedafrika) im November 2004

Hallo,

wir sind zurueck in Richards Bay. Auf der Stella war alles in Ordnung. Wir hatten 9 herrliche Tage Urlaub vom Boot.

Im Krueger Park angekommen, konnten wir eine kleine Rundhuette beziehen und dann ging es schon bald auf die erste Safari-Tour im offenen Gelaendewagen. Die naechsten beiden Tage gab es dann noch Tagestouren von morgens um 5 bis abends um 5. Am letzten Tag mussten wir nochmals um 4 aus den Betten, um nochmals 6 Stunden auf Safari zu gehen. Wir haben viel gesehen und Wolfgang war von einem auf den Wagen zueilenden Loewen so erschreckt, dass er die Videobilder verwackelt hat. Aber spaetere Begegnungen mit Loewen haben gute Bilder gebracht.

Sollen wir wirklich alle Tiere aufzaehlen, die wir in der Wildnis gesehen haben? Insgesamt waren es etwa 30 verschiedene Saeugetiere, darunter die beiden vom Aussterben am meisten bedrohten Tierarten SA (Gepard und Wildhund). Grosse Herden der beeindruckenden Bueffel, viele kleine Gruppen von Impallas mit Jungtieren (nicht aelter als 3 oder 4 Tage), eine Elefantenherde mit Jungtieren, darunter eines, das knapp einen Monat alt war. Viele Antilopenarten und jede Menge Paviane. Allerdings haben wir nicht die Erfahrung gemacht, dass die Affen die Autos enterten.

Zurueck in Johannesburg hatten wir nach einer Nacht im Hotel einen Vormittag Zeit. Wir buchten eine Tour durch Johannesburg und Soweto mit einem Kleinbus. Dass im Zentrum von Johannesburg die teuren internationalen Hotels alle geschlossen haben, hatten wir schon gehoert. Dass ein bluehendes Geschaeftszentrum in so kurzer Zeit so herunterkommen kann, hat uns erschreckt. Aber wir haben auch gehoert, dass Investoren langsam wieder in das Gebiet zurueckkehren. Johannesburg selbst ist weiterhin ein Zentrum fuer das Geschaftsleben, es wurde 4 km vom alten Zentrum ein neues gebaut.

Soweto war wohl die groesste Ueberraschung. Soweto steht fuer “South Western Townships” und besteht wiederum aus vielen sehr unterschiedlichen Vororten/Quartieren. Wir sind durch eine Gegend mit lauter sehr schoenen Einfamilienhaeusern gefahren mit gepflegten Gaerten,. Manche erreichten die Ausmasse von Villen. Dann gab es grosse Siedlungen von Schlichtunterkuenften, in denen die Grubenarbeiter untergebracht waren, als deren Familien noch in die Homelands verbannt waren. Viele Teile beherbergen kleine Einfamilenhauser mit 2 oder 4 Raeumen, die urspruenglich keinen Wasseranschluss hatten. Inzwischen sind hier Wasser, Abwasser und Strom verlegt.

Wir konnten auch (gegen Spenden) eine informelle Siedlung (sprich Blechhuettensiedlung) besuchen. Um die Huetten waren fast immer kleine Beete mit Gemuese angelegt. Allerdings muss das Wasser von einigen Wasserhaehnen, die es in der Siedlung gibt, herangetragen werden. Als Toiletten sind in Abstaenden kleine Plastighaeuschen aufgestellt, die wohl regelmaessig entleert werden. Also auch hier schon ein wenig Komfort.

Dann ging es nach Simbabwe zu den Victoria Falls. Simbabwe raeubert die Touristen aus. Zunaechst einmal von jedem 30 US$ “Visumgebuehr”.Beim Eingang zu den Faellen werden erneut 20 US$ pro Person als Eintritt faellig. Dies berechtigt zu einer einmaligen Besichtigung. Die Vorstellung, einmal morgens und dann nochmals nachmittags hinzugehen, haben wir uns deshalb abgeschminkt. Zwei Stunden sind wir an den Kanten der Faelle entlanggelaufen. Es war ein ungewoehnlich heisser Tag, so dass unser mitgenommener Wasservorrat nicht lange reichte. Es gab aber nur etwas gegen einheimisches Geld zu kaufen, dass wir nicht hatten, weil Touristen sonst alles mit Dollars, Rand oder Euro bezahlen muessen.  Die Faelle sind beeindruckend, hatten allerdings relativ wenig Wasser, wie wir wussten. Trotzdem glaube ich, dass die Faelle von Iguacu in Suedamerika die beeindruckenderen sind. Allerdings – und das zeigte sich besonders beim Helicopterflug am neachsten Tag – ist das in den Felsen gewaschene Flussbett, dass im Zickzack 3 Schleifen beschreibt, die steilste und schmalste Schlucht, die wir bisher gesehen haben. Die Gewalt des stroemenden Wasser wurde hier sehr deutlich.

Fuer die 3 Naechte, die wir in Simbabwe verbrachten, hatten wir uns in einer Lodge 4 km ausserhalb des Ortes eingemietet. Das Haus war an einen Hang am Rande des Nationalparks gebaut mit einem Wasserloch davor. Morgens und abends und zum Teil auch tags kamen viele Tiere zum Trinken dorthin, angefangen bei Elefanten und grossen Bueffelherden. Ums Haus kletterten kleine Meerkatzen, die auch in die Zimmer kamen, wenn man die Balkontuer nicht verschloss. Das Haus war excellent gefuehrt, das Personal sehr freundlich und gut geschult. Es war ein Ort zum laenger bleiben, aber die Stella wartete ja auf uns. So sind wir dann ueber Johannesburg zureck nach Richards Bay geflogen.

Liebe Gruesse von
Inge und Wolfgang von der Stella Maris


letzte Änderung 11. 2004